Herbert Schüßler, 3. April 2017
Bestes sommerliches Baseballwetter, den ersten Wurf und gute Wünsche vom Oberbürgermeister und trotzdem hat es nicht geklappt. Die Fürth Pirates holten sich in der Solea-Arena in Natternberg beim Auftaktspieltag zur 2. Baseball-Bundesliga mit 5:7 und 4:10 von den Deggendorf Dragons beide Siegpunkte.
Der Baseball-Tradition gemäß eröffnet immer eine bekannte Persönlichkeit die Spielzeit. In den USA macht’s üblicherweise der Präsident und in Deggendorf der Oberbürgermeister. Dr. Christian Moser trat in Begleitung seines Sohnes Leo auf den Wurfhügel und schickte mit einem gezielten Wurf und den besten Wünschen die Deggendorfer Baseballer in ihre erste Saison in der zweithöchsten deutschen Spielklasse.
Die Dragons begannen auch sofort furios. Sie schlugen die erste Angriffswelle der Fürth Pirates mit spektakulären Spielzügen zurück, darunter einem sehenswerter Double Play von Pitcher James Larsen über Short Stop Stefan Brückner und First Baseman Michael „Mic“ Weigl. Und die Offense überraschte die Gästeabwehr gleich mit drei Zählern. Der Gäste-Pitcher fand jedoch schnell heraus, dass er seine Wurftechnik umstellen muss und hatte damit Erfolg. Die erwarteten stürmischen Angriffe Dragons wurden nun meistens ausgebremst. Teilweise sorgten schnelle Fly Outs oder auch Strike Outs gegen die Dragons-Akteure für Nullnummern. Teilweise spielten die Deggendorfer aber recht gut mit. Mehrmals standen die Hausherren mit Bases loaded (drei Bases sind besetzt) kurz vor den Punkten, spielten aber den Zug nicht konsequent zu Ende und gingen wieder leer aus. Nervosität und kleinere Fehler taten ihr übriges. Die Fürther spielen bereits ihre dritte Saison in dieser Klasse. Sie zeigten keine großen spielerischen Unterschiede zu den Dragons, aber die größere Routine. Im dritten und fünften Inning kamen sie je zweimal und nachfolgend je einmal über die Homeplate. Im letzten, für die Dragons noch ungewohnten neuntem Inning, hätten diese die Möglichkeit gehabt, zumindest zu den Pirates aufzuschließen, wenn nicht gar sie zu überholen. Nur noch zwei Runs wurden ihnen gutgeschrieben und durch unglückliche Aktionen weitere verhindert. So stand es am Ende nach fast dreieinhalb Stunden Spielzeit 7:5 für die Pirates.
Das zweite Spiel über sieben Innings zeigte das gleiche Bild. Auf dem Mound stand nun Stephen Ruszkowski bis ins dritte Inning. Stefan Brückner löste ihn dann ab. Michael Mühlbauer hockte als Catcher gewohnt sicher beide Spiele hinter der Platte. Die Zuschauer sahen eigentlich ein ausgeglichenes Spiel. Wenn nicht das dritte Inning gewesen wäre. Da schenkten die Mittelfranken den Dragons sieben Runs ein. Alle Anstrengungen durch Neuzugang Michael „Mic“ Weigl, der als bester Schlagmann beider Spiele notiert wurde, oder die spektakulären Fänge im Centerfield von Matthias Nebl und der Fly Out durch Dominik Hübner im sechsten Inning halfen nichts mehr. Es dämmerte bereits, als sich nach weiteren zweieinhalb Stunden die Dragons den Fürth Pirates mit 4:10 geschlagen geben mussten.
„Wir hatten es in der Hand, zumindest das erste Spiel für uns zu entscheiden“, meinte Teammanager Volker Schüßler. „aber wir stehen ja erst am Anfang …“
Bildunterschriften:
Oberbürgermeister Dr. Christian Moser mit Junior Leo beim First Pitch, rechts Dragons-Präsident und Teammanager Volker Schüßler. – Foto: Christian Zak.
Der Fürther Sebastian Eger kommt zu spät. Stefan Brückner hat den Ball sicher im Fanghandschuh und „macht den Piraten aus“. Links James Larsen in Lauerstellung – Foto: Armin Kerscher
